Beleidigungen und andere interessante Gedanken
Ix hat da einen interessanten Artikel geschrieben. Seine These ist, das die Welt besser wird, wenn wir uns alle gegenseitig Beleidigen. Also nicht einfach so grundlos (sind Beleidigungen ja nie:) und ungerechtfertigt (sind Beleidigungen auch nie) und verletzend, sondern bedacht und mit Schmackes. Und vor allem, das ist das wichtigste daran, das wir als Beleidigte dann nicht beleidigt sind. Oder wenn wir es sind, dann nicht so, das wir zurück-beleidigen oder gar vor Gericht ziehen, sondern das wir "in uns gehen" und überlegen, was an der Beleidigung dran ist und was nicht und dann daran wachsen. Denn wenn Teile zutreffen, dann gibt es für uns was zu verbessern und was nicht zutrifft, betrifft uns ja nicht, kann uns also total egal sein...
Sicher gibt es Einwände betreffend bestimmter Arten von Beleidigungen, zum Beispiel wenn die Persönlichkeit verletzt wird oder die Religiosität. Dafür braucht man dann doch die Gerichte, oder? - Die Frage ist dann, wer entscheidet? Der Richter in meinem Bezirksgericht? Die Richter in Hamburg? Der "Richter" in Washington D.C.? Der Richter im Iran?
Natürlich empfinde ich manches als beleidigend, was für andere nur ein harmloser Scherz ist. Andererseits mache ich manchmal "harmlose Scherze", die andere beleidigend empfinden. Wo also ist die Grenze, gibt es eine solche Grenze überhaupt?
Wahrscheinlich gibt es so eine Grenze, sie ist nur in jedem Gesellschaftssystem anders definiert. Während in einem biblischen/muslimischen/jüdischen System bestimmte Regeln gelten, gelten in anderen Systemen eben andere Regeln, die enger oder weiter gefasst sein können. Wenn wir wirklich in einer freiheitlichen Demokratie leben (und das auch als das bessere System überall sonst durchsetzen wollen), dann müssen wir den Maßstab, den wir für uns benutzen auch an andere Anlegen. Andererseits muss dann auch unser Verhalten anderen gegenüber konsistent sein mit unserem Verhalten unter uns. Wenn wir also fordern, das Muslime sich nicht über Karikaturen aufregen dürfen (beziehungsweise deshalb gleich vor Gericht gehen dürfen), dürfen wir uns auch nicht über Karikaturen und Witze über Politiker unseres Landes, über Stars und Sternchen oder über Gott und die Welt aufregen (und vor Gericht ziehen).
Meine Frau zum Beispiel fand den Artikel von Ix gar nicht gut, sie will nicht, das wir uns gegenseitig beleidigen. Will ich auch nicht. Aber ich will die Freiheit haben, meine Meinung ungestraft aussprechen zu können, egal ob sich andere davon "nur" kritisiert fühlen oder gleich beleidigt. Ich habe ein paar Jahre in einem System gelebt, wo man für die manche Witze oder manche geäußerte Meinung für Jahre in den Knast kam. Ich will das nicht nochmal...
Sicher gibt es Einwände betreffend bestimmter Arten von Beleidigungen, zum Beispiel wenn die Persönlichkeit verletzt wird oder die Religiosität. Dafür braucht man dann doch die Gerichte, oder? - Die Frage ist dann, wer entscheidet? Der Richter in meinem Bezirksgericht? Die Richter in Hamburg? Der "Richter" in Washington D.C.? Der Richter im Iran?
Natürlich empfinde ich manches als beleidigend, was für andere nur ein harmloser Scherz ist. Andererseits mache ich manchmal "harmlose Scherze", die andere beleidigend empfinden. Wo also ist die Grenze, gibt es eine solche Grenze überhaupt?
Wahrscheinlich gibt es so eine Grenze, sie ist nur in jedem Gesellschaftssystem anders definiert. Während in einem biblischen/muslimischen/jüdischen System bestimmte Regeln gelten, gelten in anderen Systemen eben andere Regeln, die enger oder weiter gefasst sein können. Wenn wir wirklich in einer freiheitlichen Demokratie leben (und das auch als das bessere System überall sonst durchsetzen wollen), dann müssen wir den Maßstab, den wir für uns benutzen auch an andere Anlegen. Andererseits muss dann auch unser Verhalten anderen gegenüber konsistent sein mit unserem Verhalten unter uns. Wenn wir also fordern, das Muslime sich nicht über Karikaturen aufregen dürfen (beziehungsweise deshalb gleich vor Gericht gehen dürfen), dürfen wir uns auch nicht über Karikaturen und Witze über Politiker unseres Landes, über Stars und Sternchen oder über Gott und die Welt aufregen (und vor Gericht ziehen).
Meine Frau zum Beispiel fand den Artikel von Ix gar nicht gut, sie will nicht, das wir uns gegenseitig beleidigen. Will ich auch nicht. Aber ich will die Freiheit haben, meine Meinung ungestraft aussprechen zu können, egal ob sich andere davon "nur" kritisiert fühlen oder gleich beleidigt. Ich habe ein paar Jahre in einem System gelebt, wo man für die manche Witze oder manche geäußerte Meinung für Jahre in den Knast kam. Ich will das nicht nochmal...