Filme
Schon lange nichts mehr hier geschrieben. Was damit zusammen hängt, das ich im Moment nach der Arbeit nicht mehr viel Kraft habe. Reicht dann nur noch für etwas privates Programmieren oder um filme zu schauen. Leidet nur der Papierkram etwas drunter...
Aber hier ein paar Kommentare zu den drei Filmen dieser Woche:
1984
Hab ich die Tage gesehen, nachdem ich das Buch vor ein paar Jahren schon mal gelesen hatte. Ich hatte es nicht so düster in Erinnerung, aber der Filme hat mich dann schon bis zum nächsten Tag beschäftigt. Zum einen ist der Komplex der totalen Überwachung absolut keine Zukunftsmusik mehr. Neben Staat und google geschieht auch viel Überwachung durch unsere Nachbarn/Mitmenschen. Wehe es bekommt jemand mit, wenn Du Dein Kind mal schlägst. Wehe, es klappern die leeren Flaschen auf dem Weg zum Supermarkt zu oft: die soziale Kontrolle bekommt alles mit.
Und zum anderen ist auch der Aspekt der Partei und der Unterdrückung des Volkes ziemlich heftig und interessant. Und auch sehr real, dafür brauchen wir auch nicht nach China oder in die deutsche Vergangenheit schauen. Wenn das Fernsehen uns mit (finanziell und inhaltlich) immer billigeren Serien abspeißt und das als großen Fortschritt verkauft. Wenn die Nachrichten immer einfacher und öberflächlicher werden "müssen", damit der Empfänger möglichst nicht drüber nachdenken muss. Und wenn Politiker sich nicht mal mehr die Mühe machen Wahlprogramme zu entwerfen, die erst auf den zweiten Blick unrealistische Lügen sind, dann ist der Weg in die Volksverdummung schon weit vorangeschritten. Und ein dummes, desinformiertes und desillusioniertes Volk begehrt auch nicht auf...
Das Streben nach Glück
Der schlechtere der Filme der letzten Tage meines Filmkonsumes.
Will Smith versucht sich an was Ernstem, aber mir gefiel es nicht so doll.
Erstens schaut zu oft der lustige Will Smith durch, manche Posen und Verhaltensmuster kann er anscheinend nicht vermeiden in seiner Schauspielerei (frage mich gerade ob das nicht ein Zeichen von mangelnder Qualität ist).
Und zweitens bin ich froh, das bei uns das soziale Netz doch noch etwas besser funktioniert. Wahrscheinlich hätte Chris Gartner (von Mr. Smith gespielt) auch nicht alles alleine schaffen müssen. Aber er wollte es halt unbedingt. Natürlich gibt es in Amerika keine/weniger Schutzmechanismen für Arme bzw. sozial Schwache. Aber auch dort gibt es Großmütter, die auch mal auf ihre Enkel aufpassen können.
Durch die Nacht mit Michael Spreng und Uwe-Karsten Heye
Sehr interessante Sendung von ZDF und Arte. Herrn Spreng lese ich schon sehr gerne in seinem Blog. Kritiker sagen, das er in der Nacht mit Herrn Heye prozentual umso mehr geredet hat, je später der Abend wurde. Das liegt am Schnitt sagt er selber.
Meine Theorie ist eine Andere: Herrn Heye sieht man die Müdigkeit deutlich an. Obwohl er laut Einführungsvideo auch sehr spät Abends im Regierungsflieger noch die Presse betreuen kann, ist er nicht wirklich ein Nachtmensch oder gar mit wenig Schlafbedarf ausgestattet. Schon in dieser ersten, eingespielten Sequenz ist er recht müde. Und genauso müde ist er auch später etwa im Auto vom Bundestag zur nächsten Station. Er braucht merklich lange um seine Aufmerksamkeit auf das wortspiel von Herr Spreng zu richten.
Und einen zweiten Grund gibt es außerdem: bei den Gesprächspartnern, die seiner Position nahe stehen, braucht er nicht viel sagen, bei denen, die seine "Gegner" sind, lässt er es nicht auf ein Streitgespräch ankommen, um ja keinen negativen Eindruck zu hinterlassen. Zumal er ja immernoch für die SPD-Zeitung "Vorwärts" spricht, da kommt es schlecht etwa gegen Mindestlöhne zu argumentieren oder Steinmeiers Wahlsieg am 27. September in Frage zu stellen.
Herr Spreng ist da anders. Erstens sieht man ihm die Uhrzeit nicht an (leider wird da die reale Uhrzeit nicht eingeblendet), zweitens ist er mehr ein neutraler Journalist und kann gegen alle Seiten austeilen. Da er derzeit weder Journalist ist, noch für eine Partei Wahlkampf macht, kann er auch frei seine Meinung sagen. Und tut das an diesem gefilmten Abend auch.
Interessant fand ich auch die beiden Herren in der StudiVZ/meinVZ-Zentrale zu sehen, wie sie sich mit den neuen Kommunikationsformen auseinander setzen. Und auch im Gespräch mit dem ZDF-Hauptstadtleiter feststellen, das die Informationswelt sich aufspaltet in einerseits die schnelle Information/Kommunikation, wo es im Zweifelsfall auf Minuten ankommt, sonst hat man die "Deutungshoheit" verloren und andererseits die langsame Information, wo Hintergrund, Recherche und Kommentar ausgearbeitet werden. Die drei Herren kommen übrigens zu dem Schluss, das die Zeitungen sich auf letzteres konzentrieren bzw. spezialisieren müssen.
Die letzte Sendung hat mir am besten gefallen...