Leben im Browser

Die Spatzen Technologen pfeifen es von den Dächern: Der Trend geht weg vom Desktop hin zu, tja was eigentlich? Hin zu Mobil, Tablett, Netbook, Touch, TV? Allen gemein ist, das fast alle traditionellen Desktop-Sachen im Browser erledigt werden. (Selbst hinter vielen „nativen” steckt nur ein Browser ohne Addresszeile.)

In den letzten Wochen und Monaten ziehen auch bei mir die Anwendungen in den Browser. Und weil ich ich bin, ziehen sie auf den eigenen Server, daheim oder im Netz.

Mails

Schon länger nutze ich für Emails IMAP, da werden die Mails auf dem Server gelassen und die verschiedenen Clients greifen Online darauf zu. Und so sehen Handy, Laptop und Desktop in den jeweiligen Apps stehts den gleichen Stand.

Seit ein paar Tagen nutze ich alternativ zu den Laptop und Desktop-Apps ein Webfrontend namens roundcube. Und das gefällt mir bisher sehr gut.

Klar könnte ich das gleiche auch mit google-mail erledigen, aber wer will das schon?

Feed-Reader

Blogs lesen ist ja ein Hobby. Schon länger als ich selber blogge lese ich die Ergüsse anderer. Und das ist sehr interessant. Was Andere über ihre Arbeit, ihre Interessen oder ihr Leben schreiben ist interessant und bringt das „globale Dorf” zusammen. Was andere recherchieren und kommentieren, wie Journalisten nur transparenter und meist schneller, ersetzt Tageszeitung und Radio-/TV-Nachrichten.

Aber es braucht dazu ein gutes Werkzeug. Den google-reader hab ich dafür mal mehr mal weniger intensiv verwendet. Ansonsten Akregator (aus dem KDE-Projekt). Nun stellt google den reader ein. Eine Alternative musste also her und da auch andere von dem Problem betroffen sind, kann man ja auf deren Empfehlungen hören. Ich hab mir also selfoss angeschaut und finde das bisher recht gut. Es hat zwar auch Nachteile (kein Multiuser, dadurch auch keine richtige Authentifizierung, keine einstellbaren Abrufintervalle pro Feed) aber die Bedienung ist bisher recht angenehm.

Blog

Angefangen hat dieses Blog bei blogger.com. Das war nicht schlecht. Aber selber machen ist doch besser, wenn man sich nicht in die Abhängigkeit der großen Dienste begeben will. Und so werkelt seit Anfang des Jahres also ein Django-basiertes Mezzanine vor sich hin. (Übrigens bisher nicht mit großer Datenbank sondern „nur” sqlite, mal schauen wie sich die Performance mit meinem steigenden Web-Ruhm entwickelt:)

weiteres

Brauche ich den Desktop gar nicht mehr? Nein, wo sollte ich den die Textkonsolen aufmachen, um Server zu warten und Programme/Dienste zu entwickeln? Und Audio (was ja auch so ein Hobby ist) macht im Browser nicht so recht Spaß. Und auch wenn das Schreiben von Texten im Browser geht (Stichwort google-drive), richtiger Textsatz macht nur mit LaTeX Spaß. Und wenn man seine Dateien in eine Versionskontrolle werfen kann.

Aber weitere Anwendungen werde ich bestimmt noch zum Browser und/oder auf den eigenen Server migrieren. Und dann vielleicht auch drüber schreiben.

PS: Achja, wer sowas auch will: www.b-c-s.de ist wo man mich mieten kann.